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der Hermann (auch Arminius genannt)

Da unser Colour (Rückenteil) unserer Kutte den Hermann zeigt, hier einige interessante Details zum "Hermann sein Denkmal " und zur Varusschlacht. Quelle der Informationen: Landesverband Lippe, Internet

Die Entstehungsgeschichte des Hermannsdenkmals
Auf der altgermanischen Wallburg, dem großen Hünenring, liegt eine 500 m lange und 400 m breite Hochfläche. Der Plan, dem Cheruskerfürsten an dieser Stelle ein weithin sichtbares Denkmal zu setzen, geht zurück auf Ernst von Bandel, geboren am 17.05.1800 als Sohn eines preußischen Regierungsinspektors in Ansbach, gestorben am 25.09.1876.
Bandel, der lange Jahre in Hannover und Berlin als Bildhauer und Architekt tätig war, hat unter Opferung seines gesamten Privatvermögens an seinem Lebensziel, der Errichtung des Armindenkmals, festgehalten. Unbeirrbar hat er die vielfachen Widerstände, die sich seinem Werk immer wieder entgegenstellten, überwunden. Bandel hatte mit den Bauarbeiten auf dem von ihm ausgewählten Berg 1838 begonnen, aber erst 37 Jahre später, im Sommer 1875, sah er das Denkmal seiner Vollendung entgegengehen.

Die Vorgeschichte zum Hermannsdenkmal
Die Völkerschlacht bei Leipzig 1813, die das Ende Napoleons besiegelte, wurde um Symbol einer wiederzuerlangenden nationalen Einheit. Der Erbauer Bandel widmete sein ganzes Leben und künstlerisches Wirken, der Idee, mit seinem Denkmal ein allgemeingültiges Nationalsymbol zu schaffen, das das Bekenntnis einer freiheitlichen Ordnung nationalen Zuschnitts zum Ausdruck bringen sollte. Nach den Befreiungskriegen gab es ein einiges Deutschland als Staat ebensowenig wie eine deutsche Nation. Die Mitte Europas bestand aus einem bunten Flickenteppich von achtunddreißig souveränen Einzelstaaten, die im Deutschen Bund durch die in Wien 1815 beschlossene Bundesakte verknüpft waren. Mit der Ruhe und Ordnung war es 1830 mit der französischen Juli-Revolution vorbei. Trotz großer Schwierigkeiten wurde 1838 der Grundstein für das Denkmal gelegt und der Sockel auf der Grotenburg errichtet.

Monumente wie das Hermannsdenkmal sollten dazu beitragen, eine demokratische Legitimation zu stiften.

Zahlen und Fakten zum Hermannsdenkmal
Maße des Denkmals:
Unterbau: 26,89 m
Standbild bis zur Schwertspitze: 26,57m
Gesamthöhe: 53,46 m
Länge des Schwertes: 7,00 m
Gewicht des Schwertes: 11,00 Ztr.

Das Hermannsdenkmal besteht als Ganzes vorwiegend aus gotischen Elementen, besonders in der sogenannten "Ruhmeshalle", die im Sockel untergebracht ist. Hier sollten berühmte Deutsche verewigt werden, jedoch blieb dieser Teil des Monuments unvollendet.

Inschriften:
Das Schwert trägt die Inschrift:
DEUTSCHE:EINIGKEIT:MEINE:STAERKE
MEINE:STAERKE:DEUTSCHLANDS:MACHT


Auf dem Schild steht:
TREUFEST.

Am Unterbau des Denkmals sind verschiedene Inschriften zu finden. Sie reichen von Auszügen aus den Annalen des Tacitus bis zu Bezugnahmen auf die Befreiungskriege und die Reichsgründung. Vor der "Bandelhütte" , in der Ernst von Bandel während der Bauarbeiten an dem Denkmal wohnte, erinnern zwei Gedenksteine an den Einweihungstag im August 1875.

Little Brother - der kleine Bruder des Hermanndenkmals in den USA
In der Zeit von 1820 bis 1914 sind über 5 Mio. Deutsche nach Amerika ausgewandert. Auffällige Auswanderungswellen finden wir immer wieder zu Zeiten wirtschaftlicher Krisen (Zeiten wie z.B. vor der industriellen Revolution um 1840 und um 1880). Aber auch politische Gründe waren häufig Ursachen nach der gescheiterten Revolution von 1848 Deutschland zu verlassen.

So wurde das Gebiet des mittleren Westens Hauptsiedlungsgebiet der deutschen Auswanderer . Die Gründung der Stadt New Ulm im Jahre 1855 steht im direkten Zusammenhang mit deutschen Emigranten nach 1848. Mit dem Ziel, die deutsche Bevölkerung, Kultur und Sprache zu erhalten, wurde der Orden bzw. die Loge der "Hermann's Söhne" im Jahre 1840 in New York von amerikanischen Bürgern deutscher Abstammung gegründet. Die erste Loge im Staate Minnesota entstand 1870 in St. Pauls.

Der Orden war eine humanitäre Vereinigung, frei von Politik und religiösen Ambitionen. Inzwischen ist aus der Loge eine Versicherungsgesellschaft geworden. So ergab es sich, daß der spätere Architekt des Denkmals, Julius Berndt, sein Lebenswerk darin sah, die Verbindung zu seinem Mutterland kulturell durch die Errichtung dieses Monumentes zu erhalten. J. Berndt faßte 1881 den Entschluß, ein Hermannsdenkmal unter der Regie der "Hermann's-Söhne" zu errichten. 1888 schließlich traf man sich zur Grundsteinlegung.
Da auch Berndt, ähnlich wie sein Architekten-Kollege von Bandel, an chronischem Geldmangel litt, wurde das Denkmal in New Ulm erst am 25. September 1897 fertiggestellt und eingeweiht. Hier gehts zum kleinen Bruder des Hermanndenkmals in den USA.

Die Varusschlacht

In der Varusschlacht auch: Schlacht im Teutoburger Wald oder Hermannsschlacht, von römischen Schriftstellern als clades Variana, als „Varusniederlage“ bezeichnet, im Herbst des Jahres 9 n. Chr. erlitten drei römische Legionen samt Hilfstruppen und Tross unter Publius Quinctilius Varus eine vernichtende Niederlage gegen ein germanisches Heer unter Führung des Arminius („Hermann“), eines Fürsten der Cherusker.

Die Schlacht, in der ein Achtel des römischen Gesamtheeres vernichtet wurde, leitete das Ende der römischen Bemühungen ein, die rechtsrheinischen Gebiete Germaniens bis zur Elbe zu einem Teil des Römischen Reiches zu machen und so als strategisches Ziel auch die Verkürzung der Außengrenze des Römischen Reiches auf die Elbe-Donau-Linie zu erreichen. Als Ort der Schlacht wurden und werden verschiedene Stätten in Ostwestfalen, Norddeutschland und in den Niederlanden vermutet; neuere Erkenntnisse führen zu der Annahme, ein Teil der Schlacht habe in der Fundregion Kalkriese am Wiehengebirge im Osnabrücker Land stattgefunden.

Historischer Hintergrund

Der römische Statthalter Varus
Varus, der als erfahrener Militär- und Verwaltungsfachmann galt, sollte in den schon römisch beherrschten Gebieten das römische Recht und insbesondere das römische Steuerrecht einführen. Sein Amt übte er angeblich mit wenig Feingefühl und Rücksicht auf germanische Gepflogenheiten aus, allerdings wurde er von der antiken Überlieferung zum Sündenbock gemacht. Der römische Historiker Cassius Dio schreibt über die Situation der Römer vor Ort und die von Varus angeblich begangenen Fehleinschätzungen:

Die Römer besaßen zwar einige Teile dieses Landes, doch kein zusammenhängendes Gebiet, sondern wie sie es gerade zufällig erobert hatten. Ihre Soldaten bezogen hier ihre Winterquartiere, Städte wurden gegründet und die Barbaren passten sich der römischen Lebensweise an, besuchten die Märkte und hielten friedliche Zusammenkünfte ab. Freilich hatten sie auch nicht die Sitten ihrer Väter, ihre angeborene Wesensart, ihre unabhängige Lebensweise und die Macht ihrer Waffen vergessen. Solange sie allmählich und behutsam umlernten, fiel ihnen der Wechsel ihrer Lebensweise nicht schwer – sie fühlten die Veränderung nicht einmal. Als aber Quinctilius Varus den Oberbefehl über Germanien übernahm und sie zu rasch umformen wollte, indem er ihre Verhältnisse kraft seiner Amtsgewalt regelte, ihnen auch sonst wie Unterworfenen Vorschriften machte und insbesondere von ihnen wie von Untertanen Tribut eintrieb, da hatte ihre Geduld ein Ende.

Arminius als Gegenspieler von Varus
Varus’ Gegenspieler war Arminius, ein Fürst der Cherusker, der möglicherweise bereits als Kind oder in seiner Jugend als Geisel nach Rom gekommen und dort zum römischen Offizier ausgebildet worden war. Er galt als verlässlicher Bundesgenosse, wurde in den römischen Ritterstand erhoben und diente als Kommandeur der Hilfstruppen. Seine guten Kenntnisse des römischen Militärwesens befähigten ihn, dem römischen Heer eine der empfindlichsten Niederlagen seiner Geschichte beizubringen. Anders als sein Bruder Flavus, der Rom immer treu blieb, wandte sich Arminius gegen die römische Oberherrschaft.
Ob Varus nun durch sein ungeschicktes Taktieren das Ehrgefühl der germanischen Stämme verletzt hat oder bereits die übliche römische Handlungsweise geeignet war, diesen Widerstand hervorzurufen, so war Germanien auf jeden Fall nach einem Eroberungskrieg und einem „großen Aufstand“, von dem Velleius Paterculus berichtete, nicht voll erobert und immer noch potenziell gefährlich. Arminius gelang es, die Stämme der Cherusker, Marser, Chatten und Brukterer zu einem Bündnis zu bewegen. Er war auch in der Lage, den germanischen Stämmen die Schwachstellen der römischen Militärtechnik – und auch der eigenen Taktik – deutlich zu machen. Arminius spielte ein gefährliches Doppelspiel. Er galt als Tischgenosse des Varus und wiegte diesen in dem Glauben, er sei ein treuer Verbündeter Roms. Er wirkte dabei so überzeugend, dass Varus nicht einmal die Warnung des Fürsten Segestes ernst nahm, Arminius plane den Verrat.

Die Schlacht
Der katastrophale Ausgang dieses militärischen Unternehmens wurde bereits von den Zeitgenossen aufgenommen und kommentiert.
Keiner dieser Autoren war Zeuge der Schlacht. Plinius und Velleius Paterculus kannten Germanien immerhin aus eigener Anschauung. Die literarische Überlieferung bietet jedoch nur die römische Perspektive auf das Ereignis. Quellen, die den Hergang aus germanischer oder anderer Sicht schildern, fehlen. Alle römischen Autoren fällen ein einhellig negatives Urteil über Varus. Dieses Urteil könnte nicht unwesentlich von dem Bestreben geprägt sein, einen eindeutig Schuldigen für den Untergang der römischen Legionen zu finden.
Das lange Zeit einzige archäologisch-epigraphische Zeugnis der Schlacht (das jedoch weder zur Frage des Orts noch zur Kenntnis des Schlachtverlaufs etwas beitrug) ist ein im Xantener Ortsteil Birten gefundener Grabstein für den „im Krieg des Varus“ ums Leben gekommenen römischen Centurio Marcus Caelius. Das lebensgroße Bildnis zeigt den römischen Offizier in seiner vollen Uniform zwischen seinen beiden Freigelassenen, die bei dem Unternehmen ebenfalls zu Tode gekommen sind. Der Stein, der sich heute in Bonn befindet, vermerkt ausdrücklich, dass die Leiche des Caelius nicht geborgen werden konnte.
Die Berichte über den Ablauf der Schlacht sind in den einzelnen Quellen recht unterschiedlich und können kaum miteinander in Einklang gebracht werden, was möglicherweise auf die Quellen der jeweiligen Geschichtsschreiber zurückzuführen ist. Geografische Beschreibungen des Schlachtfeldes, das etwa durch feuchtkaltes Klima, dichte Wälder und moorigen Untergrund geprägt gewesen sei, werden in der Forschung allgemein als topische Vorstellungen der Römer für nördliche Länder angesehen, die die Autoren mittels einer Ekphrase nutzten. Schlachtdarstellungen, die auf die Varus-Niederlage folgten, wie etwa die Caecinaschlacht, wurden von den antiken Geschichtsschreibern vermutlich auf der Grundlage der detaillierten Berichte zur Varusschlacht nachmodelliert. Folgt man dieser Annahme, so lässt sich über die Schlacht nichts weiter sagen als nur die bloße Tatsache der römischen Niederlage und des Untergangs der drei Legionen in Germanien.

Varus’ Untergang
Ähnlich wie seine Vorgänger verbrachte Varus den Sommer in vorgeschobenen Positionen weit im Inneren des neu erschlossenen Landes und überwinterte in Lagern weiter westlich am Rhein. Das Sommerhauptquartier des Varus und drei seiner Legionen lag tief im Gebiet der Cherusker, am Westufer der Weser. Die übrigen zwei Legionen waren am Rhein oder im hessischen Raum zurückgeblieben.
Die Schlacht fand statt, als sich Varus und seine Legionen auf dem Rückweg ins Winterhauptquartier befanden. Das genaue Datum wird von den historischen Quellen nicht überliefert. Varus wollte vermutlich die Militärstraße zurück nach Vetera, einem Lager nahe dem heutigen Xanten, für den Rückmarsch nutzen. Doch die Nachricht über einen vermeintlichen kleinen, regionalen Aufstand veranlasste ihn, einen Umweg durch ein den Römern weitgehend unbekanntes Gebiet zu nehmen. In unwegsamem Gelände gingen Arminius und seine Verschwörer voraus, angeblich um Verbündete heranzuführen. Der weitermarschierende Varus geriet dabei in einen von Arminius sorgfältig geplanten Hinterhalt.
Man geht davon aus, dass die Streitmacht die drei Legionen XVII, XVIII, XIX, drei Alen (Reitereinheiten) und sechs Kohorten mit insgesamt 15.000 bis 20.000 Soldaten mit 4.000 bis 5.000 Reit-, Zug- und Tragetieren umfasste, deren Zug 15 bis 20 km lang gewesen sein muss.
Als Sumpf, Wälder und Regen die materiell überlegenen Römer behinderten und sich die Legionäre in einer langgezogenen Marschkolonne durch das unwegsame Gelände bewegten, griffen Arminius und seine Verbündeten an. Arminius war sich bewusst, dass er die römischen Legionen in einem offenen Kampf nicht besiegen konnte. Für seine Angriffe wartete er jeweils die Zeitpunkte ab, an denen die Römer sich in lang auseinandergezogener Marschordnung befanden und die engen Täler und der Morast die übliche römische Kampftechnik gravierend einschränkten. Die Germanen attackierten in dichten Haufen die Flanken der Kolonne und versuchten, die einzelnen Truppenteile voneinander zu trennen.
Die Römer kämpften dabei nicht nur gegen germanische Krieger, sondern auch gegen die abtrünnigen germanischen Hilfstruppen. Vier Tage und drei Nächte dauerte die Schlacht, in der Varus versuchte, sich zum Rhein durchzuschlagen. Die ersten zwei Nächte konnte er noch befestigte Lager errichten, doch am vierten Tage waren die Römer besiegt. Varus selbst tötete sich gemeinsam mit seinen Offizieren. Der römische Historiker Tacitus beschreibt das Schlachtfeld, wie es noch im Jahre 15 n. Chr. von Germanicus vorgefunden wurde:
Die drei Legionen sowie die weiteren Hilfstruppen wurden nahezu vollständig vernichtet. Der Kopf des Varus wurde abgetrennt und an Arminius’ Rivalen Marbod gesandt, dieser schickte ihn an die Familie des Varus nach Rom weiter. Kaiser Augustus soll angesichts der Niederlage ausgerufen haben:

Quintili Vare, legiones redde!

„Quinctilius Varus, gib mir meine Legionen wieder!“

Doch ließ Augustus das abgeschlagene Haupt ehrenvoll in der Familiengruft bestatten. Eine symbolische Ächtung, um etwa der Öffentlichkeit einen Hauptschuldigen zu präsentieren, fand nicht statt. Die besiegten Legionen wurden nach der Katastrophe nicht wieder aufgestellt, was einen in der römischen Militärgeschichte einzigartigen Sachverhalt darstellt.
Die beiden Legionen, die Varus’ Neffe Lucius Nonius Asprenas führte, entkamen dem Debakel. Sie kehrten laut Paterculus rechtzeitig an den Rhein zurück und halfen den Flüchtlingen der Katastrophe, wie Cassius Dio berichtet.

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